Zum ersten Mal macht eine Ausstellung die digitalisierten Handschriften der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zugänglich. Sie zeigen winzige, kaum lesbare Buchstaben, die sich dicht an dicht auf den Seiten drängen und das Papier mit zahlreichen Korrekturen füllen. Die Besuchenden sind eingeladen in die Schreib- und Entstehungsprozesse der Handschriften Drostes einzutauchen.
Um die Handschriften in die Gegenwart zu holen, wurden Schriftstellerinnen und Künstler*innen eingeladen, sich mit den Textbildern der großen deutschen Dichterin zu beschäftigen und einzelne Räume der Ausstellung auf Burg Hülshoff zu gestalten: Die Autorin Dorothee Elmiger befasst sich mit der Motivsammlung zur Judenbuche und inszeniert das Studierzimmer von Drostes Vater als Raum einer Schriftstellerin damals und heute. Die Schriftstellerin und Lyrikerin Nora Gomringer setzt sich mit dem Frühwerk Bertha oder die Alpen auseinander und gestaltet Drostes Kinder- und Jugendzimmer mit Motiven ihrer eigenen Kindheit in den 1980er-Jahren. Almut Pape und Emese Bodolay vom Künstler*innen-Kollektiv Anna Kpok wandeln den Gedichtzyklus Klänge aus dem Orient in eine begehbare Landschaft um, die Teil eines ganzen »Orient-Kosmos« Drostes ist. Der Videokünstler Roman Hagenbrock inszeniert das Arbeitsmanuskript zu Drostes Werk »Die Unbesungenen« als Projektion auf ein Modell der Burg Hülshoff.
Die Räume und Installationen werden in der Hauptburg der Burg Vischering nachgebildet.
Die Ausstellung Droste Digital ist eine Eigenproduktion von Burg Hülshoff – Center for Literature und wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm »Digitalisierung in Kultur und Medien«.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 2. März um 17 Uhr lädt der Kreis Coesfeld herzlich ein.
Der Eintritt in die Ausstellung ermöglicht den Besuch der Haupt- und Vorburg